Reptilienkrankheiten

Rachitis bei Terrarienbewohnern – Behandeln und Vorbeugen

Bei Rachitis handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Sie wird durch eine mangelhafte Ernährung, wie zum Beispiel ein Mangel an Mineralien und Vitamin D3, sowie einer mangelhaften Versorgung mit UV-B Licht hervorgerufen. Sie führt zu Knochenerweichung und irreparablen Verkrümmungen insbesondere der Wirbelsäule, aber auch der Kiefer- oder Gliederknochen.

Rachitis – Kalziummangel schädigt Knochen

Bei Reptilien kommt es aufgrund von Kalziummangel durch zu wenig Kalkeinlagerung zu Schädigungen in den Knochen. Es wird dann allerdings von Osteomalazie gesprochen, nicht mehr von Rachitis. Das griechische Wort ‚rhachis‘ bedeutet ‚Wirbelsäule‘.

Um dem Mangel vorzubeugen ist Vitamin D3 (Cholecalciferol) für die Einlagerung von Kalzium in den Knochen existenziell notwendig. Es wird den Tieren entweder über die Nahrung zugeführt oder unter Einwirkung von UV-B Licht vom Reptilienkörper selber gebildet.

Symptome der Rachitis

Durch eine gestörte Aufnahme von Kalzium und Phosphat härten die Knochen nicht richtig aus und sind nicht in der Lage, den Körper ausreichend abzustützen. Dies führt zur Deformationen der Knochen und der Wirbelsäule, die natürlich auch eine erschwerte oder gar unmögliche Nahrungsaufnahme bedeuten.

Auftretende Wachstumsstörungen oder krampfartige Störungen der Motorik können Symptome einer Rachitis sein. Eine unbehandelte Rachitis schreitet immer weiter fort, wobei die Bewegungen zunehmend unkoordinierter werden und bereits entstandene Deformationen der Knochen irreversibel sind.

Erkrankung vorbeugen

Um Rachitis vorzubeugen, müssen Reptilien mit ausreichend Kalzium, Vitamin D3 und UV-B Licht durch eine entsprechende Lampe im Terrarium versorgt werden. Kalzium kann den Reptilien vor allem über speziell  ausgelegte Vitaminpräparate in Kombination mit geriebener Sepiaschale, oder Reptivite verabreicht werden. Es können jedoch auch die Futtertiere damit bestäubt werden.

Um Kalzium aufnehmen zu können und so die Knochen wieder zu kräftigen, muss der Körper des Tieres  in ausreichender Menge Vitamin D3 produzieren. Deshalb benötigen die Tiere mehr UV-B Licht mindestens 8% UV-B.

Von Bedeutung ist auch das Verhältnis von Kalzium und Phosphor des Futters wenn es um Vorbeugung von Rachitis geht. Dieses sollte etwa 1.2:1 betragen. Nehmen die Tiere zuviel Phosphor auf, kommt es in den Knochen zu einem Abbau von Kalzium. Die Auswahl der geeigneten pflanzlichen Kost des Tieres verhindert, dass Kalzium den Knochen durch einen Phosphor-Überschuss entzogen wird.

Kalzium zur Vorbeugung

Generell sollte Reptilien immer Kalzium zum Beispiel in Form von zerraspelter Sepiaschale im Terrarium zur Verfügung stehen. Die Futtertiere sollten mit einem Vitaminpräparat, das in der Regel sowohl Kalzium als auch Vitamin D3 enthält, bestäubt werden, um das schlechte Ca:Ph-Verhältnis der Futtertiere auszugleichen.

Sollte es bereits zu Symptomen von Rachitis gekommen sein, ist die Ernährung strikt auf etwa doppelt soviel Kalzium wie Phosphor umzustellen. Treten irgendwelche Unsicherheiten auf, so kann ein ärztlicher Rat immer hilfreich sein.

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