Nagetierkrankheiten

Pilzerkrankungen bei Nagetieren

Da Pilze zu den Zoonosen gehören, sind sie auch für den Menschen ansteckend, weshalb die befallenen Tiere und auch andere Tiere aus der Gruppe während der Krankheit nur mit Handschuhen anzufassen sind. Bei Kaninchen kommen die Glanz- oder Ringflechte am häufigsten vor, seltener finden sich auch weitere Microsporum Arten. Hamster sind gelegentlich anfällig für einen Hefepilzbefall. Als klinisches Bild zeigen sich bei Pilzerkrankungen oft weißlich verschorfte kreisrunde und haarlose Stellen zuerst an Ohren, Schnauze und Gliedmaßen, wobei stärkerer Befall sich auch auf Rücken und Bauch ausweitet. Es gibt jedoch auch Pilzarten, die nur zu Haarausfall am Bauch und an den Flanken führen.

Einen Pilzbefall begünstigende Faktoren sind z.B. starker Stress oder Rangordnungskämpfe bei neu zusammengesetzten Tieren, Unsauberkeit, denn die Feuchtigkeit in einem zu selten gereinigtem Käfig begünstigt Pilzbildung, eine schlechte, die Abwehrkräfte der Tiere sind durch Mineralienmangel schwächende Ernährung. Bei neu hinzugekauften Tieren ist Vorsicht geboten, denn sie können bis zu 12 Monate Träger der Sporen sein, ohne selber zu erkranken. Gesunde Tiere, die sauber gehalten und gut ernährt in passenden Gruppen lebend, leiden nur sehr selten unter Pilzbefall.

Nur durch das Anlegen einer Kultur, z.B. auf der Grundlage von Hautstückchen oder auch einer Haarprobe, ist es möglich, eine genaue Diagnose ist zu stellen. Da ein Laie einen Pilzbefall nicht immer eindeutig erkennen kann ist eine Diagnose durch einen erfahrenen Tierarzt unbedingt notwendig.

Bei der Behandlung von Pilzbefall werden die befallenen Stellen 2 x tägl. mit einem lokal wirkenden Antimykotika behandelt. Die Behandlung ist auch weiterzuführen, wenn das Fell schon wieder nachwächst. Obwohl oft dazu geraten wird, das befallene Tier zu isolieren, ist Einzelhaft für die Tiere extrem stressig und behindert den Heilungsprozess. Lebt das Tier in einer kleinen Gruppe von 2 – 4 Tieren sollte es bei der Gruppe bleiben dürfen. Das Gehege ist gründlich, am besten mit heissem Essigwasser, zu reinigen und hinterher gut auszutrocknen und auszulüften.

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