Hundekrankheiten

Schutzimpfungen für Hunde

Am sichersten kann lebensgefährlichen Infektionskrankheiten durch die Schutzimpfung vorgebeugt werden. Tatsache ist, dass Impfstoffe als die wirksamsten Medikamente überhaupt gelten, denn bis heute kann eine Virusinfektion mit Arzneimitteln nicht geheilt werden kann und im Krankheitsfall kann der Tierarzt nur bemüht sein, den Verlauf zu mildern. Durch eine Impfung allgemein werden Mensch und Tier immun, wobei der Immunschutz jeweils nur die Krankheit umfasst, gegen die geimpft wurde. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Erregern oder aufgrund von Impfungen vom Organismus gebildeter Schutzstoffe führt zur Bildung so genannter Antikörper. Dieser selbstaufgebaute Schutz wird als aktive Immunität bezeichnet. Passive Immunität bedeutet im Gegensatz dazu, dass die Schutzstoffe von außen, beispielsweise mit der Muttermilch, zugeführt werden. Ein säugender Welpe erhält also einen passiven Infektionsschutz, der jedoch zwischen der 6. und 12. Lebenswoche wieder abgebaut wird. Frühzeitige Schutzimpfungen sind also unbedingt anzuraten, um das Tier nicht zunehmend der Gefahr einer Infektion auszusetzen. Die von der modernen Impfstoffforschung entwickelten Kombinationsimpfstoffe weisen besonders für die jährliche Wiederholungsimpfung erhebliche Vorteile auf – eine Impfung gegen jede einzelne Krankheit ist somit nicht mehr nötig und Kombinationsimpfstoffe sind zusätzlich kostengünstiger und reduzieren die Zahl der notwendigen Injektionen.

Auch bei Hunden gibt es eine ansteckende, nicht auf den Menschen übertragbare Virushepatitis. Das Virus bleibt lange ansteckend und kann so auch indirekt übertragen werden. Noch monatelang nach überstandener Erkrankung können Hunde Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten. Die Krankheit beginnt mit Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf kommt es zu Augen- und Nasenausfluss (aus diesem Grund wurde die Krankheit früher oft mit Staupe verwechselt), Erbrechen, manchmal auch Durchfall und zu Schmerzen in der Lebergegend, deren Schädigung unter anderem Störungen in der Blutgerinnung verursacht. Daneben kommt es bei dieser Erkrankung auch zu Hornhauttrübung und chronischen Nierenschäden.

Parvoviren werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit dem Kot ausgeschieden. Virushaltiger Kot ist also die Hauptursache für eine Ansteckung. Auch diese Erreger sind sehr langlebig. Die Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber und Mattigkeit, gefolgt von Erbrechen und schwerem, meist blutigem Durchfall. Da gegen das Virus selbst Medikamente unwirksam sind, kommt es trotz intensiver Behandlung vor allem bei jüngeren Hunden häufig zum tödlichen Verlauf. Hunde können heute zuverlässig gegen Parvovirose immunisiert werden.

Ein wirksamer Impfschutz muss aufgebaut werden und ist an die Grundimmunisierung gebunden. Diese beginnt ab der 7./8. Lebenswoche mit der Erstimpfung gegen Zwingerhusten und Leptospirose. Gewöhnlich sind Welpen bis zur 10. Lebenswoche, mit Ausnahme der Parvovirose und der Staupe, durch mütterliche Schutzstoffe geschützt. Optimaler Schutz vor Parvovirose und Staupe wird erzielt, indem Welpen möglichst früh, etwa ab der 6. Lebenswoche, mit speziell für Welpen entwickelten Impfstoffen geimpft werden und diese Grundimmunisierung dann zusammen mit den zusätzlichen Impfungen abgeschlossen wird. Wegen der eventuell noch vorhandenen vom Muttertier erworbenen Schutzstoffe muss etwa 3 bis 4 Wochen später die Zweitimpfung vorgenommen werden. Die Grundimmunisierung gegen alle Infektionskrankheiten sollte ab der 9. Lebenswoche erfolgen. Dank neuer Impfstoffentwicklungen ist die jährliche Wiederholungsimpfung heute sehr einfach geworden – die 8fach-Impfung genügt, um einen wirksamen Impfschutz gegen alle gefährlichen Infektionskrankheiten aufrecht zu erhalten. Neuere Untersuchungen belegen die Wirksamkeit der vorhandenen Impfstoffe über bis 3 Jahre ohne jährliche Wiederholung.

Derzeitig empfohlenes Impfschema zur Grundimmunisierung von Hunden:

ab der 6.Lebenswoche:
Parvoviroseimpfung mit speziellem Welpenimpfstoff

ab der 9. Lebenswoche:
7fach-Impfung gegen Parvovirose, Staupe, Zwingerhusten, Hepatitis, Leptospirose
ab der 12. Lebenswoche: Tollwutimpfung und Wiederholung der 7fach-Impfung.

Die Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für alle warmblütigen Tiere. Hauptinfektionsquelle sind wild lebende Füchse, wobei das Virus in letzter Zeit auch bei Fledermäusen nachgewiesen wurde. Besonders Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind gefährlich, weil das Virus über die Wunde in den Körper gelangt. Als erste Anzeichen zeigen Tiere oft Verhaltensänderungen wie ungewohnte Zutraulichkeit. Über Erregungszustände und schließlich Lähmungen führt die Krankheit in drei Phasen dann zum Tod.

Die einzelnen Länder haben Einreisebestimmungen erlassen. In der Regel wird die Einreise mit einem Hund nur mit gültiger Tollwutimpfung erlaubt.

Die Immunisierung von Hunden gegen Tollwut ist heute sehr zuverlässig möglich.

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