Fischkrankheiten

Bauchwassersucht bei Fischen – eine infektiöse Krankheit

Die Bauchwassersucht ist eine infektiöse Erkrankung bei Fischen, deren Behandlung nur in seltenen Fällen erfolgreich ist. Ob die Ursache dieser Krankheit ausschließlich durch Bakterien verursacht wird, oder ob auch Viren (Thabdovirus carpio) an der Entstehung beteiligt sind, ist noch nicht eindeutig geklärt.

Bauchwassersucht durch Bakterien

Beteiligt an der Erkrankung der Bauchwassersucht sind in jedem Fall Bakterien der Gattungen Aeromonas und Pseudonomas, die praktisch in jedem Aquarium vorhanden sind. Es setzt allerdings eine Schwächung des Immunsystems voraus, dass die Fische nicht mehr in der Lage sind, die Bakterien zu bekämpfen und so eine akute Erkrankung ausbrechen kann.

Die Symptome

Symptome der infektiösen Bauchwassersucht können entzündete, rote Stellen am Körper, oder auch vereinzelte blasse Stellen am Körper sein. Auch Bläschen an der Seitenlinie, Pilzbefall, ein entzündetes oder vorgestülptes After und blasse Kiemen können ebenso zu den Symptomen dieser Krankheit gehören.

Das Verhalten des Fisches verändert sich stark. Er atmet schneller, schaukelt an der Wasseroberfläche und auf dem Bodengrund. Er wirkt apathisch, verweigert Nahrung und es zeigt sich schleimiger Kot. Der erkrankte Fisch sieht extrem aufgeschwollen aus. Des weiteren bekommt der Fisch auch häufig sogenannte Glotzaugen. Es wurde auch schon von Hautablösungen und Geschwüren berichtet.

Unmittelbare Ursache des angeschwollenen Bauchs ist der Verfall eines oder mehrerer innerer Organe (Leber, Niere usw.) aufgrund der Infektion. Durch den Verfall wird Flüssigkeit in die Bauchhöhle abgesondert und der Bauch bläht sich auf. Da sich durch das Aufblähen auch die Schuppen vom Körper abspreizen, spricht man von einer Schuppen sträube.

Symptome bei Darmbefall

Ist bei einer Bauchwassersucht der Darm befallen, sondert der Fisch schleimigen Kot ab und frisst nicht mehr. Später wird die Darmschleimhaut abgestoßen und ausgeschieden. Weiße, schleimige Stücke davon können am After hängen bleiben. Die Darmwand ist bei einer Sektion durchsichtig und sieht glasig aus. Im Endstadium funktioniert die Niere nicht mehr richtig oder es treten Infektionen der Harnwege auf.

Die Niere scheidet nicht mehr genug Wasser aus und das überschüssige Wasser sammelt sich in der Bauchhöhle, in den Schuppentaschen und im Augenhintergrund. Bei einer Schädigung der Niere werden durch die verabreichten Medikamente die abgetöteten Bakterien nicht mehr aus dem Fischkörper entfernt. Dies belastet den Fisch noch zusätzlich.

Osmoseregulation

Eine gestörte Osmoseregulation kann dazu führen, dass sich Feuchtigkeit im Bauchraum ansammelt. Ebenso können Darmflagellaten oder andere Krankheiten, bei denen Flüssigkeit in den Bauchraum tritt, einen aufgeblähten Bauch verursachen. Die bei Bauchwassersucht häufig beteiligten Bakterien Aeromonas hydrophila kommen besonders nach einer Schwächung durch Infektionen mit Parasiten oder Mykobakterien bei vielen Aquarienfischen vor.

Ursache und Vorbeugung

Da Fische die an Bauchwassersucht erkrankt sind große Mengen der Bakterien ausscheiden, besteht die Gefahr, das andere Fische angesteckt werden. Weshalb  Fische, bei denen Verdacht besteht, sofort in ein Quarantänebecken zu isolieren sind. Die Ursache von Bakterienbefall ist oft eine anhaltende Stresssituation, sei es durch unzureichende Hygiene bzw. schlechte Wasserqualität oder eine falsche Zusammenstellung der Fische im Aquarium.

Das Immunsystem der Fische wird geschwächt und Bakterien können in den Organismus eintreten. Um der Bauchwassersucht vorzubeugen müssen die Haltungsbedingungen der Tiere stimmen, wobei auch der Besatz, die Aquariengröße und die Wasserwerte von Anfang an aufeinander abstimmt sein sollten.

Bauchwassersucht Behandeln

Die infektiöse Bauchwassersucht kann in der Regel nur im Anfangsstadium mit entsprechenden Medikamenten geheilt werden. Es sind im Handel einige Heilmittel erhältlich, die bei rechtzeitigem Einsatz helfen können. Allerdings kann nur mit dem Anlegen einer Bakterienkultur eine infektiöse Bauchwassersucht durch einen Tierarzt sicher diagnostiziert werden.

Eine erfolgreiche Behandlung von Fischen, deren Bauch bereits aufgebläht ist, ist nur sehr selten möglich, unabhängig davon, ob eine infektiöse Bauchwassersucht oder eine andere Ursache vorliegt. In diesen Fällen ist die jeweilige Krankheit so weit fortgeschritten und der Fisch dabei so stark geschwächt, dass eine aussichtsreiche Behandlung nicht mehr möglich ist.

Wichtig ist schnelles Handeln

Nur bei schnellem und gezieltem Einsatz von Heilmitteln kann die Behandlung erfolgreich sein. Während der Behandlung sollte die Co2 Anlage und die UV Lampen abgestellt und nicht über Kohle gefiltert werden. Je nach Fischart kann die Behandlung durch eine Salzbehandlung mit 2 bis 5 Gramm je Liter Wasser unterstützt werden. Die Salzbehandlung unterstützt vor allem die Osmoseregulation über die Haut so kann ein Teil der überschüssigen Flüssigkeit des Fisches abgegeben werden.

Gleichzeitig kann bei Bauchwassersucht ein Salzbad vitalisierend auf die befallenen Fische wirken. Das Becken sollte mit einen Ausströmer ausreichend belüftet werden. Nach der Behandlung ist unbedingt ein großzügiger Wasserwechsel vorzunehmen und anschließend sollten die Medikamente über Kohle aus dem Becken gespült werden.

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