Fischkrankheiten

Fischtuberkulose – Anzeichen der Erkrankung und Behandlung

Die Fischtuberkulose tritt vorwiegend bei Süßwasserfischen auf, macht jedoch auch vor Seewasseraquarien nicht halt. Zur Zeit wird davon ausgegangen, dass es sich beim Erreger um Bakterien der Gattung Mycobakterium handelt.

Krankheitsmerkmale

Die Anzeichen für eine Erkrankung an Fischtuberkulose sind oft sehr vielseitig. Sollten die inneren Organe des Fisches befallen sein, magern die Tiere mit eingefallenen Bäuchen ab. Weitere Merkmale sind eine stark gekrümmte Wirbelsäule, beide Augen stehen hervor und der Hinterleib des Fisches ist angeschwollen. Das krankte Tier sondert sich von der Gruppe ab und versteckt sich.

Oftmals entstehen auch so genannte Knötchen in den Muskeln. Man erkennt sie deutlich durch braune oder schwarze Flecken am Körper des Fisches. Diese Knötchen platzen oft auf und so gelangen die Bakterien ins Wasser. Bei dieser Krankheitsform spricht man auch von einer offenen Fischtuberkulose.

Fischtuberkulose durch Mykobakterien

Bakterien der Gattung Mycobacterium (Mykobakterien) sind die Verursacher der Fischtuberkulose. In fast jedem Aquarium lassen sich diese Bakterien finden. Sie sind im Bodengrund, im Mulm, in Futterresten und an gestorbenen Lebewesen. Bis zu 80 Prozent aller Aquarienfische sind von Mykobakterien befallen, Studien ergaben einen Durchschnittswert von 40 bis 60 Prozent.

Wobei auch zu bemerken ist, das auch häufig gesunde Fische diese Bakterien in sich tragen. Es aber nicht zum Ausbruch von Fischtuberkulose kommen muss. In toten Fischen werden diese Bakterien deshalb auch oft aufgefunden und zu Unrecht als Ursache des Todes vermutet. Mykobakterien sollten allerdings keinesfalls unterschätzt werden, denn Fischtuberkulose ist die häufigste bakterielle Erkrankung von Aquarienfischen.

Natürlicher Schutz vor Mykobakterien

Dass viele Fische von Mykobakterien befallen sind, ohne an Fischtuberkulose zu erkranken, bedeutet nicht, dass die Fische immun geworden und Mykobakterien nicht gefährlich sind. Gesunde Fische werden durch ihre Schleimhaut, die sich an ihrer Hautoberfläche befindet vor den Bakterien geschützt,

Die Bakterien leben jedoch hauptsächlich in diesem Schleim. Durch eine Beschädigung dieser Schleimschicht entsteht für sie ein idealer Nährboden, auf dem sie sich explosionsartig vermehren können. Wobei schon mikroskopisch kleine Beschädigungen ausreichen können damit eine Erkrankung entsteht.

In der Regel kann das Immunsystem gesunder Fische die Mykobakterien abwehren, erst bei einer Schwächung aufgrund verschlechterter Lebensbedingungen oder vitaminarmer Ernährung bricht eine Erkrankung aus. Fischtuberkulose ist sehr ansteckend, wobei der Verlauf der Krankheit sehr langsam, aber auch seuchenartig erfolgen kann.

Behandlung

Bei der Behandlung von Fischtuberkulose hilft nur der Einsatz von Antibiotika. Meistens können die Symptome jedoch nur gelindert werden, denn eine Heilung dieser Krankheit ist leider noch nicht möglich. Befallene Fische sollten sofort aus dem Becken genommen und in ein separates Becken gesetzt werden, damit sie die anderen nicht anstecken. Die separat gesetzten Fische sterben in der Regel nach ein paar Tagen. Fischtuberkulose kann auch auf den Menschen übertragen werden, wobei die Haut sich jedoch nur oberflächlich entzündet.

Vorbeugung

Um Fischtuberkulose vorzubeugen ist eine Artgerechte und Hygienische Haltung der Fische von Bedeutung. Denn unter optimalen Bedingungen gehaltene Fische können die Bakterien im Körper mit Bindegewebe umhüllen und sie auf diese Weise deaktivieren.

Ungünstige Bedingungen dagegen können zur Auflösung des umhüllenden Bindegewebes führen, was die Bakterien wieder aktiv werden lässt. Da es den Mykobakterien im Bodengrund oder an Pflanzen im Aquarium lange möglich ist zu überleben, kann eine Fischtuberkulose aufgrund von verschlechterten Lebensbedingungen der Fische immer wieder neu ausbrechen.

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